Sobald auf einer Festplatte mehr als vier Partitionen angelegt werden sollen, kommt man bei einer MBR-Partitionstabelle nicht um eine erweiterte Partition mit logischen Laufwerken herum. Dieser Artikel beschreibt die Multiboot Installation mit MBR.

Eine 2 TB Festplatte soll in mehrere Partitionen zu 125 GB aufgeteilt werden. Auf jeder Partition soll eine andere Linux-Version installiert werden.

Installation von Ubuntu auf Partition 1:

Die iso-Datei für Ubuntu sollte bootfähig auf einem USB-Stick vorliegen. Das System wird nun vom USB-Stick gestartet und dem Installationsassistenten bis zur Auswahl des Installationstyps gefolgt.

Als Installationstyp wird „Etwas Anderes“ ausgewählt und dann die Größe der ersten Partition auf 125.000 MB festgelegt. Es handelt sich dabei um eine Primärpartition am Anfang des Bereiches mit ext4-Dateisystem und Einbindungspunkt „/“. Als Einbindungspunkt wird also aus dem Auswahlmenü der Schrägstrich ausgewählt.

Der Bootloader wird auf sda installiert. Die Installation kann jetzt gestartet werden und es wird dem Installations-Assistenten gefolgt…

Abschließend wird der Computer neu gestartet. Nachdem Neustart wird per Terminal die Software „Gparted“ installiert. Terminalbefehl „sudo apt install gparted“ ausführen… Alle weiteren Partitionen werden nun aus dem laufenden Ubuntu-System mit Gparted erstellt und dann wird das zweite Betriebssystem (Kubuntu) auf sda2 installiert.

Partitionierung mit Gparted:

Gparted öffnen und auf den nicht zugeteilten Bereich mit rechter Maustaste klicken (Kontextmenü) und „Neu“ auswählen. Die zweite und dritte Partition werden wieder mit einer Größe von 125.000 MB als primäre Partitionen erstellt. Die vierte Partition wird nun aber als erweiterte Partition erstellt. Als Größe wird 1.625.000 MB festgelegt, denn die vierte Partition entspricht der gesamten restlichen Festplattengröße.

Kleine Rechenübung: 375.000 MB (Partition 1 bis 3) und die 1.625.000 MB (Partition 4) entsprechen der Gesamtgröße von 2.000.000 MB (= 2.000 GB = 2 TB). Innerhalb der vierten Partition werden nun die logischen Laufwerke mit einer Größe von 125.000 MB erstellt.

Auf der 2 TB Festplatte entstehen so 17 Partitionen. Abschließend die Operationen ausführen per Mausklick auf das Symbol mit dem grünen Haken.

Installation von Kubuntu auf Partition 2

Die Installation auf der zweiten Partition (sda2) läuft dann so ab, wie es bereits für die erste Partition und im vorherigen Artikel beschrieben wurde… Als Installationsart wird wieder „etwas Anderes“ ausgewählt und dann die gewünschte Partition angewählt. Die Partition wird dabei über Kontextmenü „ändern“ ausgewählt. Hier finden sich etwas versteckt die Einstellungen die vorgenommen werden müssen.

Die Größe wird hier nicht geändert. Wichtig sind hier nur die Angaben zum Dateisystem und dem Einbindungspunkt. Obwohl die Partitionen schon mit ext4-Dateisystem erstellt wurden, habe ich trotzdem noch diese Auswahl hier getroffen (sicher ist sicher). Ich lasse das Dateisystem also bei der Installation nochmal neu auf die Partition „schreiben“. Wichtig ist auch nur die richtige Partition auszuwählen und das Menü „Ändern“ anzuwählen, um die Einstellungen für Dateisystem und Einbindungspunkt vorzunehmen.

Die swap-Partition:

Auf eine swap-Partition verzichte ich an dieser Stelle übrigens bewusst. Sollte sich dadurch der Systemstart später verzögern, kann der entsprechende Eintrag in der Datei „etc/fstab“ auskommentiert werden.

Multiboot Installationen auf den Partitionen 3 bis 7

Auf den weiteren Partitionen werden nun weitere Linux-Versionen installiert. Die Installation soll jetzt nicht für jede Partition einzeln beschrieben werden. Das Schema bleibt wie bei Kubuntu auf Partition 2.

Nach der ersten „Installations-Welle“ sieht es auf dem System jetzt so aus:

Partition 1 = Ubuntu

Partition 2 = Kubuntu

Partition 3 = Lubuntu

Partition 4 = erweiterte Partition (mit logischen Laufwerken)

Partition 5 = Xubuntu

Partition 6 = Mint Cinnamon

Partition 7 = Mint Mate

Die weiteren Partitionen sind aktuell noch leer und bereit für die nächsten Installationen.

Von Torsten

2 Gedanken zu „Multiboot-Installation 2“
  1. Ein super Beitrag und hervorragen erklärt. Für mich wäre noch interessant wie ich für alle distros ein gemeinsames Home-Verzeichnis erstellen kann damit die Daten nicht auf allen Partionen verteilt sind.

    Gruß Achim

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